Ich glaube, jeder
Mensch hat einen Küchencharakter: Einige Aspekte der Persönlichkeit kommen erst
oder besonders intensiv in der Küche zu Tage. Dabei kann die Küche (oder das Kochen oder das Backen) bestimmte
Emotionen katalysieren. Manchmal ist sie die heimelige Höhle, manchmal ist sie
der Druckkochtopf, in dem man an die Decke geht wie eine geplatzte Kartoffel. Und
im Unterschied zum Leben außerhalb der Küche schmecke ich die Konsequenzen von
allem, was ich hier tue, und zwar ziemlich sofort. Gestern habe ich eine Kreation
aus schlechter Planung mit einer großer Portion spontanem Enthusiasmus und einer
gehörigen Prise Überehrgeiz kredenzt. Das Resultat war zunächst Frust, dann aber
Versöhnung. Aus selbstgemachten Ravioli wurden Spagetti mit Kichererbsensauce –
mit einer Artischocke zur Vorspeise.
Eigentlich hatte
ich dieses Rezept kochen wollen. Ravioli
selber machen klingt super, und außerdem hatte ich schon Samstag die
Artischocke für das Rezept gekauft und wollte sie nicht zu lange im Kühlschrank
liegen lassen. Also, erster Schritt: Wie kocht man eine Artischocke? (Hier die
Erklärung). Dann den Nudelteig angerührt. Und dann nachgedacht. Das Herz einer
Artischocke wird wohl kaum für Raviolifüllung für vier Portionen reichen!
Außerdem steht da auf einmal was von Nudelmaschine, so was habe ich doch gar
nicht, aber selber ausrollen dauert ewig! (Der Teig soll so dünn sein, dass man
die Hand hindurch sehen kann). Und dann auch noch befüllen, die Ravioli formen,
kochen, essen, aber es war doch schon halb 6! Epic fail. (Das hat man davon,
die goldene Regel zu missachten, das Rezept IMMER zuerst ganz durchzulesen).
Also, umdisponieren. Nudelteig in den Kühlschrank, stattdessen diese Tomatensauce (von Everybody likes
Sandwiches). Und die Artischocke zur Vorspeise.
Das
Tomatensaucenrezept war eigentlich eine Enttäuschung, und ich würde es nicht
hier zum Nachkochen empfehlen, wenn ich nicht heute die Sauce kalt zu Mittag
gegessen hätte – und wieder versöhnt war.
Hier also ein
Rezept für ein super einfaches, super leichtes Mittagessen. Der Joghurt und die
Minze machen es zu einem schnellen Sommermittagessen, ob heiß oder kalt.
Easy Chickpeasy Tomaten mit Joghurt und Minze
3 EL Olivenöl
½ Zwiebel
4 Knoblauzehen
1 große Dose
Tomaten
Salz
Etwas Gemüsebrühe
(Pulver)
2 TL Zimt
1 TL
Cayennepfeffer (oder nach Geschmack)
1 Dose
Kichererbsen
Joghurt
Frische oder
gefrorene Minze
Zwiebeln und
Knoblauch kleinschneiden, Öl erhitzen und anbraten. Tomaten hinzu, mit etwas
Brühe und Salz sowie dem Zimt und dem Cayennepfeffer abschmecken.
Kichererbsen
hinzufügen, etwas weiterköcheln lassen. Vor dem Servieren eine Portion Joghurt drauf, mit frischer (oder gefrorener) Minze garnieren, et puis voilà!
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